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Angst

SGAD - SCHWEIZERISCHE GESELLSCHAFT FÜR ANGST & DEPRESSION

Über Angst

 

«Angststörungen sind wirkliche und ernst zu nehmende Erkrankungen, die aber bei richtiger Diagnose einer Behandlung gut zugänglich sind.»

Jeder kennt vorübergehende Ängste, Unsicherheiten, Sorgen und Zweifel. Fast 20 % der Bevölkerung leiden aber mindestens einmal im Leben unter sehr starken und/oder anhaltenden Ängsten. Unsere Erfahrung zeigt, dass viele Betroffene aus Scham, Unsicherheit oder Unwissenheit nicht über ihre Ängste sprechen. Oft begeben sie sich erst sehr spät in Behandlung, wenn bereits Komplikationen aufgetreten sind. Leider werden, selbst wenn Betroffene ärztliche oder psychologische Hilfe suchen, Angsterkrankungen oft nicht erkannt. So leiden viele Menschen über Jahrzehnte, ehe sie den Weg zu einer Behandlung finden.

Wir wollen Ihnen Mut machen, über Ihre Ängste zu sprechen und fachliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Denn Angsterkrankungen können psychotherapeutisch und medikamentös erfolgreich behandelt werden.

 

Dr. med. Paul Höck
Dr. med. Joe Hättenschwiler

Arten von Angststörungen

 

Das Symptom „Angst“ ist zunächst mal unspezifisch und kann in verschiedensten Fällen oder Situationen auftreten. So kann Angst im Rahmen einer normalen Stressreaktion, als Begleitsymptom einer anderen psychischen Störung, als Ausdruck oder Folge einer körperlichen Erkrankung auftreten oder durch Medikamente oder durch Suchtmittel bedingt sein. Letztendlich ist Angst das Leitsymptom einer primären Angststörung. In der Folge sollen nun die wichtigsten Formen von primären Angststörungen dargestellt werden.

Behandlung von Angststörungen

 

Was kann man gegen Angsterkrankungen tun?
Nicht jede Angst muss behandelt werden: Manchmal hilft schon ein Gespräch mit einer vertrauten Person. Auch körperliche Aktivität kann zur Beruhigung beitragen. In jedem Fall muss die Behandlung den individuellen Bedürfnissen der betroffenen Person angepasst werden. Ob eine psychotherapeutische, medikamentöse oder kombinierte Behandlung zum Einsatz kommt, hängt vom Ausmass, der Dauer und den Folgen der Erkrankung ab und muss die persönlichen Bedürfnisse des Patienten berücksichtigen. Die auch heute noch verbreitete Meinung, durch eine medikamentöse Behandlung werde die Psychotherapie erschwert, ist überholt und unhaltbar. Aus verhaltenstherapeutischer Sicht könnte man annehmen, dass durch Exposition Angst immer verschwindet. Dies ist aber nicht so. Und deshalb ist eine medikamentöse Angstbehandlung häufig nicht nur sinnvoll, sondern auch unverzichtbar.

Wer psychotherapeutische Hilfe sucht, ist mit vielen Therapierichtungen konfrontiert. Ausserdem bieten Alternativmedizin und Esoterik ihre Dienste an. Ein Wirksamkeitsnachweis bei Angststörungen konnte nur für psychotherapeutische (vor allem Verhaltenstherapie) und medikamentöse Verfahren erbracht werden. Nach neuesten Erkenntnissen muss die Kombination von Medikamenten und Psychotherapie – in erster Linie verhaltenstherapeutische Methoden – als die Grundlage für eine erfolgreiche Behandlung angesehen werden.

 

Oft setzen sich Betroffene unter erheblichen Druck, um den Auslöser ihrer Angsterkrankung zu eruieren. Ursächliche Faktoren sind einerseits nach längerer Krankheit oft kaum zu finden, andererseits zeigen Forschung und Praxis, dass das Auffinden und Verstehen der Gründe für eine erfolgreiche Behandlung nicht zwingend notwendig ist. Viel entscheidender ist, wie Sie mit ihrer Angst umgehen. Sie müssen eine neue Einstellung zur Angst bekommen. So wird es Ihnen möglich werden, Angst zu reduzieren und Vermeidungsverhalten abzubauen. Sie werden Selbstvertrauen gewinnen und schwierige, angstbesetzte Situationen aushalten und die Erfahrung machen, dass ihre Angst allmählich abklingt.

 

Unspezifische Behandlungsmassnahmen
Am Anfang jeder Behandlung steht die Aufklärung über mögliche Auslöser sowie das Wesen der Angst.

 

Was können Sie tun?
Es ist wichtig zu erkennen, was Angst im Körper auslöst. Schreiben Sie auf, wie Sie Angst empfinden und welchen Anteil der Angstreaktion Sie am stärksten wahrnehmen. Wichtig ist, in welchen Situationen und wann Ihre Angst auftritt.

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